Die Bienenzucht hatte in der Region eine lange Tradition, doch fehlte es an der gemeinsamen Zusammenarbeit und der so notwendigen Aus- und Weiterbildung der Imker. So kam es, dass sich 13 begeisterte Imker zusammenschlossen und am 1. April 1899 den Zweigverein Hartberg und Umgebung gründeten (der „Centralverein für Bienenzucht in Österreich“ war zu dieser Zeit bereits in allen damaligen Kronländern tätig).
Der Gründungsantrag wurde von Josef Loidl und Josef Herbsthofer (beide wahrscheinlich aus Kaindorf) am 10. Jänner 1899 gestellt.
Der Gründungsobmann war Oberlehrer Anton Kratzer (Obmann von 1899 bis 1932), Schulleiter der damals achtklassigen Volksschule in Mitterdombach. Er besaß einen Bienenstand mit etwa 20 Völker neben dem Schulhaus und war auch bis 1926 der Kassier des Vereins.
Ignaz Fuchs aus Siebenbrunn war Gründungsmitglied und bis 1926 auch Schriftführer des Vereins. Neben der Imkerei mit 100 Bienenvölker betrieb er auch eine „Butterei“ und verkaufte seine Butter und seinen Honig in Graz, Marburg und Wien.
Das Ende des ersten Weltkriegs führte zum Zerfall der Monarchie und des einheitlichen Vereinsgebietes. Die Einigungsbestrebungen innerhalb Österreichs wurden wieder stärker und so kam es 1924 zur Gründung des „Österreichischen Imkerbundes“ und die Schaffung der Landesverbände, die mit der Führung der Ortsverbände betraut wurden.
1924 feierte der Zweigverein Hartberg und Umgebung sein 25jähriges Bestandsjubiläum. Im Zuge der Feierlichkeiten wurde Herrn Kratzer die goldene, Herrn Loidl und Herrn Herbsthofer die bronzene Medaille des Steiermärkischen Bienenzuchtvereins überreicht.
1932 wurde Karl Oswald (Direktor der Sparkasse Hartberg, Obmann von 1932 bis 1945) Nachfolger von Anton Kratzer.
1936 zählte der Bienenzuchtverein Hartberg und Umgebung 115 Mitglieder die 1.400 Völker bewirtschafteten. In diesem Jahr rief der Obmann Karl Oswald zur Trachtverbesserung auf und kämpfte gemeinsam mit seinen Vereinskollegen gegen die in der gesamten Oststeiermark wütende Faulbrut.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges lag die Bienenzucht darnieder. Viele Bienenstände konnten während des Krieges nicht fachgerecht betreut werden da die Imker zur Wehrmacht eingezogen wurden.
ÖKR Franz Posch (Obmann von 1945 bis 1949) aus Wenireith wurde 1945 nach Kriegsende mit dem Aufbau der Bienenzucht im Bezirk Hartberg betraut. Im gelang es Holzbezugsscheine zu organisieren mit denen Holz vom Stift Vorau bezogen wurde. Aus den 30 fm Rundholz wurden Beuten gefertigt, welche vergünstigt an die Vereinsmitglieder abgegeben wurden. Die Bienenzucht im Bezirk wurde damit gefördert und erholte sich langsam.
1949 wurde Gerhard Schellauf (Direktor der Mädchen Hauptschule, Obmann von 1949 bis 1971) zum neuen Obmann gewählt.
1958 fand in der Brauerei Puntigam der erste Steirische Imkertag nach dem zweiten Weltkrieg statt. Mehr als 500 Imkerinnen und Imker waren gekommen um den Fachvortrag „Magazinbetriebsweise“ (Oberbehandlung) zu hören.
1964 nahm der Bienenzuchtverein Hartberg und Umgebung unter Obmann Schellauf an der Beutenaktion des Landesverbandes teil. Es wurden Kuntschbeuten und Schulmagazine den Vereinsmitgliedern angeboten.
1971 hatte der Verein 108 Mitglieder. Obmann Schellauf legte sein Amt aus privaten Gründen zurück und wurde für die Verdienste um den Bienenzuchtverein Hartberg zum Ehrenobmann gewählt. Karl Mager (Kanzleidirektor der BH Hartberg, Obmann von 1971 bis 1972) folgte als Obmann.
1972 wurde Anton Fink (Schuldirektor, Obmann von 1972 bis 1999) zum Obmann des Vereins und zum Bezirksobmann einstimmig gewählt.
1976 war eines der besten Honigjahre seit Bestehen des Vereins. Der Honigertrag betrug 40 bis 50 kg pro Bienenvolk.
1981 berichtet Obmann Fink zum ersten Mal im Rahmen einer Vereinsversammlung über die Varroa-Milbe und deren Bekämpfung.
1987 gingen 7.000 Bienenvölker in der Steiermark an der Varroa-Milbe zugrunde. Ein Varroa-Hilfsprogramm zur Bekämpfung der Varroa-Milbe wurde entwickelt.
1999 feierte der Bienenzuchtverein Hartberg und Umgebung sein 100jähriges Jubiläum.